Optimismus? Das ist doch nur für Traumtänzer!

Ist das wirklich so? Ich möchte dich heute einladen, eine Portion Optimismus in dein Leben zu lassen. Macht das Sinn? Jedenfalls! Warum erfährst du hier.

 
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Stephen Covey bringt es auf den Punkt. Unsere innere Haltung mit der durch’s Leben gehen ist wie eine Brille, die uns die Dinge entweder auf sehr düstere Weise darstellt oder uns Chancen sehen lässt, auch wenn diese etwas verborgen sind. Optimismus ist eine Grundhaltung, mit der wir neue Situationen als Möglichkeiten sehen und Rückschläge als Erfahrungen verbuchen, die uns Wertvolles gelehrt haben.

Eine optimistische Sichtweise wird sich auch darauf auswirken, wie du über dich selbst denkst. Als optimistischer Mensch schreibst du nicht jede Erfahrung, die anders gelaufen ist, als ursprünglich geplant, deiner persönlichen Unfähigkeit zu. Eine positive Einstellung zu dir selbst hat nichts zu tun mit Selbstüberschätzung, sondern mit Wertschätzung dir selbst gegenüber. Es ist wichtig dass du weißt was du kannst und dir deiner Fähigkeiten und Talente bewusst bist. Als resilienter Mensch kennst du beide Seiten und du bist dir genauso auch deiner Schwächen bewusst. Diese Schwächen halten dich jedoch nicht davon ab, dich Herausforderungen zu stellen. Du sprichst dir Mut zu, trotz dieser Schwächen Hürden im Leben gut zu meistern.

Monika Gruhl bringt in Ihrem Buch “Resilienz - Die Strategie der Stehaufmenschen”* den Begriff “Realistischer Optimismus” ins Spiel. Ein sehr passender Begriff. Sie schreibt, der “Optimismus resilienter Menschen ist weder Wunschdenken noch blinde Vertrauensseligkeit oder Ignorieren der Realitäten” und sie spricht von der “Überzeugung, dass in nahezu jeder Schwierigkeit ein verborgener Gewinn steckt. Wir müssen nur die Fähigkeit entwickeln, ihn zu finden.”

Wie kannst du diese Fähigkeit entwickeln und Optimismus lernen?

Ich habe hier einige Ideen gesammelt, die ich auch selbst ausprobiert habe bzw. nach wie vor Teil meines Alltags sind**:

  • Umgib dich mit optimistischen Menschen.
    Wenn du dich tagtäglich nur mit “Schwarzmalern” umgibst, wirst du es kaum schaffen, eine positive Sichtweise zu lernen. Ich fordere dich jetzt nicht auf, sämtliche Freundschaften zu kündigen. Solltest du feststellen, dass dein Umfeld hier Potential nach oben hat, dann sprich es an und motiviert euch gegenseitig, etwas positiver in den Tag zu gehen. Ein guter Anfang ist, dir bewusst zu machen, in welche Richtung dich dein Umfeld beeinflusst.

    Übrigens: Auch die sozialen Medien spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Wie beeinflussen dich die Accounts denen du folgst? Nimm diese Worte als Anlass um wieder einmal zu prüfen wen du in der virtuellen Welt täglich in dein Leben lässt.

  • Beachte worüber du sprichst und denkst.
    Kreisen deine Gedanken und Gespräche stetig darum, was dir heute nicht gelungen ist, was alle anderen herum falsch machen und dass ohnehin alle gegen dich sind, sogar das Wetter ist eine Katastrophe,… dann wird es dir kaum gelingen, Optimismus zu lernen. Denke doch darüber nach, was du aus den Begebenheiten die heute schief gegangen sind, gelernt hast. Welche wichtige Lektion wäre dir entgangen, wäre die Begebenheit anders verlaufen? Denke über die angenehmen Begegnungen mit den Menschen in deinem Umfeld nach, und wenn es nur ein kurzes Lächeln der Kassiererin im Supermarkt war. Ich bin überzeugt, dir wird etwas einfallen.

  • Schreibe ein positives Tagebuch.
    Ich weiß, diese Übung ist uns mittlerweile allen bekannt, vielleicht kannst du es nicht mehr hören. Doch es funktioniert wirklich, das darfst du mir glauben. Diese Übung ist so genial wie einfach: Notiere dir 6x pro Woche 1-3 positive Momente und (wichtig!) was dein persönlicher Beitrag zu diesen Momenten war. Du lernst damit deinem Gehirn, sich auf positive Gedanken zu konzentrieren. Und wenn du dran bleibst, diese Übung regelmäßg machst, wirst du feststellen, dass es irgendwann von selbst geht. Dein Fokus wird auf positiven Themen liegen bzw. wirst du eher Momente bei dir behalten, die positiv waren.

  • Und das Wichtigste ist: glaub’ an dich!


* Quelle: Monika Gruhl, Resilienz - Die Strategie der Stehaufmenschen, Verlag Herder, 1. Auflage 2018, 288 Seiten, ISBN: 978-3-451-03120-5

**Bitte beachte, dass diese Tipps nur für gesunde Menschen gelten, siehe auch folgenden wichtigen Hinweis.

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