Resilienz - noch so ein Modewort?

Bist du schon einmal jemandem begegnet, der oder die es schafft trotz unfassbar schlimmen Erfahrungen und Erlebnissen seine bzw. ihre Lebensfreude zu bewahren und sich nicht unterkriegen zu lassen? Hast du dich gefragt, wie es möglich ist, das alles zu schaffen, während du das Gefühl hast, bereits die Hälfte dieser Tragödien würde dir ein für alle Mal die Lebensfreude rauben?

Genau um diese Kraft in unserem Inneren geht es hier.

Um zu erklären, was Resilienz eigentlich ist, möchte ich mit einem Zitat beginnen:

Zitat_Nietzsche.png

Der letzte Satz dieses Zitates ist uns wohl allen bekannt. Doch was Friedrich Nietzsche in den Zeilen davor beschreibt, bringt in sehr poetischen Worten auf den Punkt, worum es bei Resilienz geht:

Ein resilienter Mensch wird von seinem Umfeld als sehr angenehme Gesellschaft wahrgenommen. Resilienz zeichnet sich dadurch aus, die persönlichen Grenzen zu kennen, zu wissen wann “das Maß des Zuträglichen überschritten wird”, kurz gesagt, wann es zu viel des Guten ist. Und sollte es zu Situationen kommen die Schwierigkeiten mit sich bringen, so findet ein resilienter Mensch einen Weg um diese durchzustehen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Das Wort “Resilienz” mag eher neu sein, das was dahinter steckt ist so alt wie die Menschheit selbst. Spätestens seit der Covid-19-Pandemie ist dieser Begriff uns allen begegnet. Doch die Wissenschaft beschäfigt sich bereits seit vielen Jahren damit, was Menschen resilient macht, welche Faktoren ausschlaggebend sind um jemanden als “resilient” zu bezeichnen und wie man sich diese Fähigkeiten aneignen kann.

Dieser zu Beginn erwähnte Mensch verfügt offenbar über eine große Portion Resilienz.

Das Schöne ist, Resilienz ist kein angeborenes Talent. Resilienz kann erlernt werden. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die dir helfen können, deine Sicht der Dinge zu ändern. Dir bewusst zu machen, was genau dir ermöglicht, gestärkt duch dein Leben zu gehen, wird dir helfen deine ganz eigenen Resilienz-Qualitäten zu entwickeln.

Resilienz ist allerdings keine Glückswolke auf der du dahinschweben kannst und die alles in Watte packt, was du als unangenehm empfindest. Sie wird dich nicht davor bewahren, dass dich Krisen ereilen und du schwierige Momente durchleben musst. Resilienz bedeutet keinesfalls Unverwundbarkeit oder Unverletzbarkeit.

Ich möchte an dieser Stelle die schweizer Psychotherapeutin Rosmarie Welter-Enderlin (1935-2010) zitieren, die eine sehr treffende Definition der Resilienz verfasst hat:

 
 

Wir können Schwierigkeiten im Leben also nicht abwenden, wir können uns jedoch vorher stärken um sie besser zu bewältigen und wir können durch so manche Entscheidungen unser Leben so gestalten, dass uns schwierige Phasen nicht komplett überwältigen und wir in Ohnmacht nur mehr hin- und hergeworfen werden. Resiliente Personen sind genau so verletzlich und können verletzt werden. Wie es Rosmarie Welter-Enderlin beschreibt ist es jedoch so, dass Resilienz bedeutet Ressourcen zu haben, die uns in diesen Situationen helfen um schneller und besser wieder herauszufinden. Dieses Thema der Resilienz möchte ich dir mit diesem Blog gerne in kleinen Portionen aufbereiten, damit auch du deine eigene innere Kraft findest.

Ich freue mich sehr über deinen Besuch auf soulsteady.at!


Bitte beachte folgenden wichtigen Hinweis.

Zurück
Zurück

Buchtipp: “Ich bin hier und alles ist jetzt” bzw. “In der Hölle tanzen” von Dr. Edith Eva Eger

Weiter
Weiter

Wo bin ich hier gelandet?